1936 übernahm der Kölner Motorenhersteller Humboldt‑Deutz die Fahrzeug‑ und Feuerwehrgerätefabrik C. D. Magirus AG.
Es war eine hervorragende Symbiose:
Magirus produzierte seit 1864 Feuerlöschgeräte, seit 1916 Lastkraftwagen und seit 1919 Omnibusse, die C. D. Magirus AG benötigte für seine Nutzfahrzeuge jedoch dringend die seinerzeit von den Kunden verstärkt verlangten Dieselmotoren.
Humboldt‑Deutz fertigte genau solche Motoren, stellte aber selber keine kompletten Fahrzeuge her. Die Fusion ermöglichte so den Bau von vollständigen Lkw, Bussen und Feuerwehrfahrzeugen.
Die beiden Magirus‑Werke wurden Teil des Humboldt‑Deutz‑Konzerns.
1934 bis 1937 bauten die Ulmer Magirus‑Werke einen leichten Dreiachs‑Lkw für militärische Zwecke, den M 206.
Der Schell‑Plan war ein kurz vor dem Zweiten Weltkrieg von Oberst Adolf von Schell (1893 ‑ 1967) entwickeltes wirtschaftspolitisches Programm zur Vereinheitlichung der reichsdeutschen Fahrzeugfertigung. Ziele waren die einfachere Wartung und Instandhaltung des Wehrmacht‑Fuhrparks sowie eine effizientere Produktion durch eine drastische Reduzierung der Pkw‑ und Lkw‑Typen und eine Vereinheitlichung ihrer Bauteile. Der Schell‑Plan gehört zu den wirtschaftspolitischen Kriegsvorbereitungen, die vor dem Zweiten Weltkrieg getroffen wurden. Schell legte sein Programm am 15. März 1939 vor. Es sah nur einige wenige Grundtypen für Motorräder, Lkws (19) und Pkws (30) vor. Der Schell‑Plan, trat somit am 1. Januar 1940 in Kraft. Die Ulmer Werke produzierten von 1937 bis 1940 gemeinsam mit MAN, Büssing‑NAG und Henschel den sog. leichten Einheits‑Lkw für die Wehrmacht, dabei handelte es sich um einen firmenübergreifend neu entwickelten und geländegängigen Dreiachser.
1940: Ein neues kreisförmiges Logo mit dem Schriftzug Klöckner‑Deutz kommt zur Verwendung. Ebenfalls in diesem Jahr wurden die in Ulm produzierten Fahrzeuge auch mit Holzgasgeneratoren von Deutz ausgeliefert, um während des Krieges dem Mangel an Kraftstoff, insbesondere Benzin, zu umgehen.
1941: Die Schell‑3‑Tonner bekamen die neuen Bezeichnungen S 3000 und A 3000; als Omnibus gab es auf der gleichen technischen Basis den O 3000. Auch die schwereren Typen GS 145 (mit Heckantrieb, im selben Jahr umbenannt in S 4500) sowie GA 145 (mit Allradantrieb, im selben Jahr umbenannt in A 4500) mit jeweils 4,5 Tonnen Nutzlast, gehörten zum Schell‑Plan.
1941 wurde die Produktion auf viele verschiedene Standorte rund um Ulm verteilt, um sie weniger anfällig für die zunehmenden alliierten Luftangriffe zu machen.
1942: Das „Maultier“ wird konstruiert: Ein Klöckner‑Deutz‑Lkw erhielt statt der Hinterachse ein modifiziertes Carden‑Lloyd‑Kettenlaufwerk.
1943: „Maultiere“ wurden in zahlreichen Ausführungen in 1741 Exemplaren gebaut:
als Lkw 2t (gl) Pritsche, Koffer oder als Waffenträger an die Truppe geliefert.
1943: Produktion in Lizenz von Steyr‑Daimler‑Puch den Raupenschlepper Ost.
1943 kam die reguläre Lastwagen‑ und Omnibusproduktion kriegsbedingt zum Erliegen, bis Kriegsende wurden stattdessen nur noch Halb‑ und Vollkettenfahrzeuge gefertigt.
1944 konstruierten die Ingenieure bei KHD serienreife Dieselmotoren mit Luftkühlung.
Der Raupenschlepper Ost (RSO) war das erste Fahrzeug, das mit dem damals neu entwickelten luftgekühlten Deutz‑Dieselmotor ausgestattet wurde.
1945 waren die Werksgebäude in Ulm zu 60 % zerstört.
1945/46: Erste Nachkriegsproduktion neuer Fahrzeuge aufgenommen. Insbesondere wurde der Raupenschlepper Ost leicht modifiziert und als Waldschlepper RS 1500 angeboten und 802 Stück gebaut. Als Motor kam der Motortyp F4L 514 mit 5320
cm³ und 65 PS bei 2100 U/min zum Einsatz.